Die myMigros-Story

Von der strategischen Neuausrichtung zum digitalen Supermarkt.
Text von Joël Hafner, Illustrationen von Nora Blaesy

Die myMigros-Elektroflitzer düsen bereits durch die Regionen Bern, Thun, Solothurn, Aarau und Spreitenbach. Sie bringen online bestellte Migros-Einkäufe oft sogar am selben Tag zu den Kundinnen und Kunden nach Hause. INNOArchitects hat die Migros Aare auf der Entwicklungsreise des Pilotprojektes von Anfang an unterstützt und mitgeholfen, myMigros wachsen zu lassen. Der persönliche Online-Supermarkt wurde von der ersten Idee zum fassbaren Prototyp und dann zum Business. Das ist die myMigros-Story der Migros Aare.

Die Geschichte von myMigros ist eng mit Silvan Forster verbunden. Zusammen mit seiner Kollegin Laura Indermühle startete er den heutigen Online-Supermarkt – mit einem Windelabo als Versuchsballon: «Die Hypothese war, dass Menschen Dinge online kaufen wollen, die für sie keinen emotionalen Wert haben.» Im Format BoostCamp machte sich das Projektteam zusammen mit INNOArchitects daran, diese und andere Annahmen auf Herz und Nieren zu testen. Dabei kristallisierte sich die künftige Zielgruppe heraus. Das Windelabo wurde verworfen. Dafür war klar: Junge Berufstätige wollen einfach und unkompliziert Dinge des Alltags online einkaufen können. Am Ende des BoostCamps erhielt das Pilotprojekt grünes Licht von der Geschäftsleitung der Migros Aare. Da stellte sich die Frage: Wie bauen wir diesen Onlineshop lean und Stück für Stück auf?

Silvan Forster

Silvan Forster entwickelte myMigros mit dem Team vom rohen Prototyp zum erfolgreichen Pilotprojekt – mit viel Drive und Weitsicht.

Laura Indermuhle

Laura Indermühle brachte die Universen der traditionellen Supermärkte und des personalisierten Onlineshoppings im Projekt zusammen.

Daniel Ledermann

Daniel Ledermann von INNOArchitects war immer da, wenn es um die Ausrichtung und die Fokussierung des Projektes ging. Seine Maxime: Prioritäten setzen und Gas geben.

Pascal Geronimi

Pascal Geronimi machte als INNOArchitects-UX-Designer den Online-Supermarkt für die Kundinnen zum greifbaren Erlebnis.

Nun ging es darum, myMigros am Markt und direkt mit Kundinnen und Kunden aufzubauen. Mit deren Feedback und einem datengetriebenen Vorgehen wurde immer klarer, wie der personalisierte Online-Supermarkt in Zukunft ein breites Publikum bedienen kann. Zusammen mit INNOArchitects wurde das Produkt in Incubation Pilots vorangetrieben.

«Zu Beginn verschickten wir die Bestellungsmails von Hand aus dem gemeinsamen Mailaccount», erinnert sich Silvan Forster. «Studis haben die Bestellungen in einem grossen Supermarkt zusammengestellt, und ein Lieferpartner brachte diese im gewünschten Zeitfenster zu den Kunden nach Hause.» Das Konzept funktioniert. Das wurde schnell klar. Aber mit dem ersten Erfolg kamen auch die Challenges. «Aktionsangebote waren das Erste, was von unserer Zielgruppe gefordert wurde. Das mussten wir also auch online anbieten können.» In dieser Phase der Produktentwicklung sei es vor allem darum gegangen, das neue Angebot für die Testkunden erlebbar zu machen. Das erste Minimum Viable Product (MVP) wurde mit den Erkenntnissen aus den Markttests laufend weiterentwickelt.

Sulamith Scheurer

INNOArchitects Customer Lead Sulamith Scheurer testete für myMigros in unzähligen Kundeninterviews Hypothesen und schärfte die Bedürfnisse der Zielgruppe sowie das Angebot.

«Schnell lernen!», das war das myMigros-Mantra. «Wir setzten uns von Beginn weg sehr ambitionierte Ziele. Wir wollten das Geschäftsmodell von myMigros so schnell wie möglich kundenzentriert und datengetrieben validieren und in Richtung Skalierung entwickeln», erklärt Silvan Forster. «Nach kurzen 9 Monaten war schliesslich klar: myMigros kann als Geschäftsmodell funktionieren. Jetzt geht es darum, zu skalieren und myMigros zum Geschäft wachsen zu lassen. Dafür brauchst du ein anderes Setup mit einem passenden Team.» Für Silvan Forster war es wichtig, dass die hohe Entwicklungsgeschwindigkeit anhält: «Du musst den Speed aus den vorderen Projektphasen mitnehmen. Dafür ist auch Flexibilität wichtig. Und hier hilft das Expertennetzwerk von INNOArchitects, welches uns auch schon zuvor kompetent unterstützte, enorm.»

Sebastian Hirn

Sebastian Hirn, Co-Founder und Designer der Agentur Arillo in Bern, unterstützte das myMigros-Team in den INNOArchitects-Formaten mit seinem Flair für tolles Design und schuf die heutige Identität von myMigros.

Simon Josi

Simon Josi, Full-Stack-Software-Entwickler und Inhaber von YOKTO Engineering, brachte myMigros immer wieder einen Schritt weiter. Zum Beispiel auch dann, wenn er für anspruchsvolle Probleme den passenden Workaround entwickelte.


Für das Wachstum in der Skalierungsphase ist nun Andreas Odermatt von der Migros Aare verantwortlich: «Wenn du ein Angebot von der Validierung in die Skalierung führst, ist ein sauberes Projekt-Setup wichtig. Dieser Übergang hat in unserem Fall gut geklappt.» Zusammen mit dem neuen, grösseren myMigros-Team und Spezialisten aus dem INNOArchitects-Netzwerk ist aus dem kundenorientierten Prototyp nun ein Scaling-Projekt geworden, welches der Value Proposition, dem Kundenversprechen, treu bleibt.

Andreas Odermatt

Andreas Odermatt brachte myMigros zusammen mit seinem Team in die Region Thun und später dann nach Solothurn und Aarau. Mit dem wachsenden Geschäft baute er das Know-how in der Migros Aare auf, um myMigros langfristig zu etablieren und weiterzuentwickeln.

Nina Sonderegger2

Nina Sonderegger entwickelt die Identität von myMigros weiter und ist dafür immer mit Kundinnen und Kunden im Austausch. In der Skalierung holte die Migros Aare Spezialistinnen wie Growth Marketer Nina an Bord.

rene wenaweser

René Wenaweser begleitete als Lead Growth bei INNOArchitects das myMigros-Team und war immer dabei, wenn es darum ging, zahlenbasiert zu arbeiten, um so den nächsten Wachstumsschritt zu erreichen.

«Mit dem Wachstum kam auch die Frage, wie wir uns künftig organisieren», erzählt Andreas Odermatt. «myMigros wird zum wachsenden Geschäft. Dafür ist die Unterstützung von INNOArchitects wertvoll, weil schnell zusätzliche Umsetzungspower verfügbar ist. Gleichzeitig muss die Migros Aare ihre eigenen Skills aufbauen. Ein Skalierungsprojekt ist also immer auch mit dem Transfer von Wissen und Methoden verbunden.»

Mit dem neuen myMigros-Standort Thun wurde in der Skalierung ein erstes Mal der Blueprint für die weiteren Rollouts getestet. Nach dieser Validierung stand der Ausweitung in weitere Regionen nichts im Weg. Für Andreas Odermatt ist das Ziel klar: «Wir wollen aus dem ‹New Business› schlicht ein Business machen. Mit der Integration von myMigros in den Geschäftsalltag der Migros Aare soll auch die neue Kultur aus dem Startup und damit der Speed aus dem Projekt in das Unternehmen einfliessen.»

Im Rückblick auf die Skalierungsphase mit INNOArchitects sagt Andreas Odermatt: «Im Scaling ging es uns um Support. Die Frage von INNOArchitects war immer: Wie können wir euch unterstützen? Du hast eine Art Rundum-sorglos-Paket mit Know-how und methodischem Support. Was sich durchzieht, ist der leane Spirit.»

myMigros ist Teil der neuen Polaaris-Strategie der Migros Aare, die INNOArchitects begleiten durfte. Die Genossenschaft macht sich fit für die digitale Zukunft und setzt dabei auf innovative Pilotprojekte. Diese Schnellboote erkunden die neue Welt und testen aus, wie das Geschäft von morgen aussieht. Dabei stehen immer die Kunden im Zentrum. Was sind deren Bedürfnisse? Daran richtet die Migros Aare ihre Wachstumsprojekte aus.

Pierre Yves Caboussat

Pierre-Yves Caboussat erarbeitete zusammen mit der Migros Aare die neue Strategie. Dabei steht der Nutzen der Endkunden im Zentrum. Wie eine konsequent bedürfnisorientierte Strategie entsteht, erfährst du hier.

my migros flitzer

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